Ich bin wieder aus den Ferien zurück. :)

Man ist 24/7 zusammen und es sind keine anderen Leute dabei, die ablenken.
Wir haben hauptsächlich gechillt und relaxt, ist ja immerhin die einzige Urlaubswoche für meinen Schatz diesen Sommer, da soll er sich erholen. Ich habe die ganze Woche für uns gekocht, Essen war also auch voll ok :)
Und wir waren auch 2x wandern!
Einmal eine Strecke von 9 km und am nächsten Tag ... 17!! Mein Gott, und das in den Bergen! Das ging so in die Beine dass wir de restlichen zwei Tage wie auf Eiern gelaufen sind! Sogar mein Hund watschelte ganz steif und breitbeinig! Aber ich bin auch froh, dass wir das geschafft haben!
Das Wetter war sehr wechselhaft, von kalt und nass und gewittrig bis sonnig, heiss und drückend war alles dabei.
In den Bergen findet man wirklich zu sich selbst - oder zu seinem Partner. Da gibt's nichts, was ablenkt. Kein Internet, kein Handy, kein Alltag, keine anderen Menschen oder irgendeine Art von Hektik.
Nur du, dein Partner und die Natur. Man ist allein mit einander und jeder auch irgendwie mit sich selbst.
Man denkt viel nach ... mir ging die Woche viel im Kopf rum.
Zum einen das Thema 'Zeit'. Da oben ticken die Uhren anders, aber die Zeit vergeht trotzdem wahnsinnig schnell.
Ich erinnere mich wie zu meiner Schulzeit 5 Wochen Sommerferien eine Ewigkeit war. Nun habe ich 2 Monate Semesterferien, die Hälfte ist rum und ich habe das Gefühl, nicht vorwärts gekommen zu sein.
In meinem Denken und meiner Ansicht der Dinge auf jedenfall, aber mit meinen sonstigen Zielen?
Daheim ist die Stimmung angeschlagen und ich streite mich immer mehr mit meiner Mutter, mittlerweile fast täglich. Es sind nur kleine Streitigkeiten, aber wer meinen alten Blog gelesen hat erinnert sich dass es im letzten halben Jahr jede Woche zu grösseren Auseinandersetzungen kam, die mich wirklich belastet und fertig gemacht haben, so dass ich heulend im Zug sass. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich merke, dass die Zeit einen grossen Einfluss auf mich hat. Je mehr sie verstreicht, desto mehr fühle ich mich wie eine Versagerin. Ich frage mich oft, warum ich es nie hinkriege, mein Leben so zu leben wie ich es mir wünsche. Warum mir einfach nichts gelingen will.
Aber andererseits darf ich mich mit sowas nicht belasten.
Ich weiss, dass ich ein guter Mensch bin und dass, wenn es einen Gott gibt, er irgendeinen Plan für mich haben muss. Das Schicksal muss einfach etwas Gutes für mich bereit halten.
Zum einen habe ich ja schon etwas bekommen: Meinen Freund. Er ist wirklich ein wichtiger und positiver Bereich in meinem Leben.
Und dann natürlich die Chance, studieren zu können - auch wenn ich sie nicht so wirklich ergreife. Ich weiss nicht, was mir so Angst macht. Es ist wohl meine Angst zu versagen.
Und dabei komme ich zum nächsten Thema. 'Angst'. Die Angst, etwas zu tun, etwas zu wagen, weil ich Angst habe zu scheitern ... und zwangsläufig scheitere ich auch, weil ich es ja gar nicht versuche.
Die Erfolgserlebnisse bleiben aus, weil ich mir gar nicht erst die Chance gebe, welche zu bekommen - denn ich höre immer auf, gebe auf, ehe es zu einer möglichen Niederlage kommen kann, oder zu einem möglichen Erfolg.
Ich glaube, ich habe früh im Leben viele, viele Niederlagen einstecken müssen. Das ist unvermeidlich, wenn man als Kind und Teenager mehr oder weniger ohne Hilfe dasteht. Ich habe nie gelernt, zu lernen oder mich hinter etwas zu klemmen, weil mir das nie jemand beigebracht hat. Bei mir gab es immer nur hohe Erwartungen, Druck und die Strafe, wenn ich etwas nicht geschafft habe. Aber mir hat nie jemand gezeigt, wie ich etwas erreiche und ich wurde auch die belohnt, wenn ich etwas geschafft habe.
Das Erreichen eines Ziels wurde als selbstverständlich angesehen, genau wie die Tatsache, dass ich automatisch wissen sollte, wie alles geht. Aber leider wusste ich das nie und scheiterte deshalb oft - und bekam dafür Hausarrest, Schreiereien und enttäuschte Gesichter.
Ich glaube, das hat mich immer ziemlich fertig gemacht. Diese enttäuschte Mimik. Und irgendwann habe ich aufgehört mich anzustrengen, weil ich es sowieso nie richtig machen konnte ...
Und durch diesen Prozess des "gefallen-möchten" und "sich anstrengen es anderen recht zu machen", habe ich nie herausgefunden wer ICH bin und was ICH will.
Und nun stehe ich da und soll mein Leben leben, Entscheidungen treffen, mir eine Zukunft aufbauen - und ich habe eine riesengrosse Angst!
Angst, es nicht zu schaffen. Angst immer wieder zu versagen.
But when you never try you'll never know!Ich habe aber auch Hoffnung, die hatte ich schon immer. Das war wohl das, was mich am Leben gehalten hat.
Nun muss ich meinen Weg einfach gehen und dabei herausfinden wer ich bin und was ich will.
Ich glaube, ich erwarte immer von mir, alles sofort zu wissen und zu können und setze mich damit selbst unter Druck. Wohl eine Denkweise, die mir als Kind zu eingebläut wurde ... aber das muss ich abschütteln. Immerhin ist das Leben doch ein einziger, grosser Entwicklungs- und Lernprozess, oder?
Das sind so die Gedanken, die mir diese Woche durch den Kopf gingen ...
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